Von der Osa-Halbinsel (Costa Rica) mit dem Boot und 3 verschiedenen
Bussen hatten wir eine reibungslose Fahrt und Grenzueberquerung nach Boquete,
Panama. Boquete ist ein Bergdorf auf 1100 m Hoehe am Fusse des Vulkan Baru, dem
mit knapp 3500m hoechsten Berg Panamas. Es ist bekannt fuer die umliegenden
Kaffeeplantagen und die reichhaltige Vegetation. Besonders im Sommer, also ab
Dezember/Januar, soll es ueberall kunterbunt bluehen, was wir leider verpasst
haben. Aber auch der „Nebelwald“ im
Nationalpark um den Vulkan ist reich und dicht bewachsen mit Nadel- und
Laubbaeumen, rieseigen Farnen, Lianen und allem moegelichen, das man als
Europaer nicht benennen kann. Hier machten wir zwei Ausfluege: Einen zu den
„Cascadas Misteriosas“, mehreren Wasserfaellen mit kalten, glasklaren Becken
zum Eintauchen - herrlich! Und eine anstrengende Wanderung auf dem beliebten
„Sendero Los Quetzales“, einem teils steilen Pfad durch den zugewuchterten Wald
mit schoenen Aussichtspunkten, benannt nach dem seltenen Quetzal-Vogel (von dem
wir aber keinen gesehen haben).
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Umgebung von Boquete |
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Cascadas Misteriosas Wanderung |
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Cascadas Misteriosas Wanderung |
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Cascadas Misteriosas Wanderung |
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Thomas tastet schonmal vor, wie kalt es wird |
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Ganz mutig eingetaucht |
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Tiere des Waldes in Panama |
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Tiere des Waldes in Panama |
In Panama Stadt sind die
Kontraste sehr offensichtlich: eine riesige Skyline schicker Hochhaeuser, eine
gepflegte, huebsche Altstadt und ausgedehnte; heruntergekommene, arme Gegenden. Es
wird einem ganz klar erklaert, innerhalb welcher Strassen man sich bewegen
sollte, bzw. welche man besser nicht passiert. Wir wohnten in einem bunten,
entspannten Hostel unter sehr netter Leitung in einer eher schmuddeligen
(mittelstaendischen) Gegend. Tagsueber waren wir viel zu Fuss unterwegs, oder
mit Bus und Taxi. Wir besuchten die nahegelegene Miraflores-Schlaeuse des
Panamakanals (dem Goldesel Panamas) und die Altstadt und kamen so durch einige
Stadtviertel. Die Unterschiede springen einen an, weil sie so abrupt sind. Da
wir noch einige Dinge fuer die anstehende Schiffsfahrt nach Kolumbien besorgen
wollten, waren wir einen Tag in der Albrook Mall unterwegs. Was fuer ein
Erlebnis, an einem Samstag im Dezember in den Vorweihnachtskaufrausch der
Panamaer einzutauchen! Blinkende Werbeplastikweihnachtsbaeume (facebook,
whatsapp, twitter ect.), eine fast lueckenlose Palette der beliebtesten
amerikanischen Fast Food Restaurants und unzaehlbar viele Laeden und Einkaeufer
auf 380.000 m2. Hier wurde der starke Einfluss der USA, der uns
bereits auf den ersten Kilometern in Panama aufgefallen war, besonders
deutlich.
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Unser Hostel |
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Altstadt |
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Altstadt |
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Alte Boote und neue Skyline |
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Miraflores Schleuse |
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Bruecke ueber den Panamakanal |
STAHLRATTE
Kurze Info zum Schiff: Die
Stahlratte wurde 1903 in Holland fuer die Fischerei gebaut. Seit etwa 30 Jahren
ist sie in Haenden eines deutschen, gemeinnuetzigen Verreins, der das Schiff
umbaute und es fuer die Segelfahrt am Leben erhalten moechte. Lediglich der
Kapitaen wird fuer seine Arbeit und Zeit auf dem Schiff entlohnt, alle anderen
Crewmitglieder arbeiten ehrenamtlich. Das eingenommene Geld der Fahrgaeste
fliesst in regelmaessig notwenidige Reparaturarbeiten, damit das Schiff nicht
wegrostet. Es ist etwa 40 m lang und knapp 7 m breit, mit 420m2
Segelflaeche ausgestattet und fuer rund 30 Personen ausgelegt.
Puenktlich um 5:15 Uhr morgens
standen wir am 7. Dezember in unserm Hostel bereit, um fuer die Stahlratte
abgeholt zu werden. Nach 1-2 Stunden wurden wir misstrauisch und mussten ueber
E-Mail Kontakt mit unserem Kapitaen feststellen, dass wir vom
Transportunternehmen vergessen worden waren. Es dauerte nochmal rund 2 Stunden,
bis tatsaechlich ein Gelaendewagen fuer uns auftauchte und noch ein anderes
vergessenes Paar aufgelesen war. Die Fahrt ging rund 2-3 Stunden bis zu einem
kleinen Motorboot, das uns wiederrum zur Stahlratte brachte. Das Land der
Kunas, Kuna Yala, ist selbstverwaltet und man muss bei der Einreise sowohl die
Paesse zeigen, als auch eine Einreisegebuehr von 20 Euro bezahlen (vor kurzem
noch 10 und da davor 5 bzw. 3 - die Erfahrung mit Geld ist fuer die Kunas noch
jung). Der Eintritt lohnt sich, es ist ein wunderschoener, duenn besiedelter
Flecken Erde! Eine tropisch bewaldete Huegellandschaft auf dem Festland, sowie
ein Archipel aus etwa 350 kleinen Inseln. Im Norden viel mit Kokospalmen
bepflanzt, weiter suedoestlich durch
Mangroven dominiert.
Auf dem Schiff wurden wir von
Kapitaen Lulu, seiner vierkoepfigen Crew, sieben weiteren Gaesten und einem
herrlichen Fruehstueck empfangen. Mit uns vier Vergessenen waren wir fuer die
ersten 6 Tage 16 Leute an Bord. Diese Tour ist auch fuer die Stahlratte und
seine Crew etwas Besonderes und wird nur 2 Mal im Jahr unternommen. Sie fuehrte
entlang der San Blas Inseln nach Suedosten und wieder zurueck nach Carti, dem
Ausgangspunkt. Also quasi eine „Urlaubsfahrt“. Erst danach kamen 12 weitere
Fahrgaeste an Bord, um mit ihren Motorraedern nach Suedamerika (Cartagena) zu
gelangen.
Nach dem Fruehstueck tuckerten wir
(zum Selgen war leider zu wenig Wind) nach Coco Bandero, dem „Wohnzimmer der
Stahlratte“. Vor dem Bug ist ein Netz aufgespannt, in das man sich hineinlegen
kann. Waerend dieser ersten Fahrt sind fuer einige Minuten Delfine unter uns
durchgeschwommen :). Umgeben
von traumhaften karibischen Inseln kann man in Coco Bandero den Anker setzen
und im nahegelegenen Riff schnorcheln. Lulu hat ein langjaehriges und gutes
Verhaeltnis zu den Kuna Indianern, und so ist es speziell den Gaesten der
Stahlratte genehmigt, auf einer der Inseln abends zu grillen, und wenn man
moechte auch zu uebernachten. An diesem ersten Abend waren wir ueberwaeltigt
von dem tollen Schiff, einer Insel aus weissem Korallensand, Langusten und
leckeren Salaten zum Essen und kubanischen Rum. Unbeschreiblich.
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Die Stahlratte in Coco Bandero |
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Erster Tag auf der Stahlratte |
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Unser Grill- und Schlafplatz |
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Erster Abend |
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Beim Fruehstueck |
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Einige Kuna-Maedchen, die gerne ein Foto machen wollten |
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Stahlratte |
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Ein Kuna-Dorf |
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Ein Fischer |
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Ein Sonnenuntergang |
Wir sahen unglaublich schoene
Landschaften, Sonneuntergaenge, unzaehlige bunte, grosse und kleine Fische,
Seesterne, Korallen. Abends schwammen manchmal stundenlang Adlerrochen um das
Schiff. Die Sterne leuchten hell auf dem Meer und die Sternenbilder und der
Mond sind um 90 Grad gedreht (das ist hier natuerlich ueberall so, aber in
solch einer Umgebung achtet man mehr darauf :)).
Fuer diese paar Tage war es wie in einer anderen Welt zu sein. Das mag ein
bisschen suelzig klingen, fuehlte sich aber so an.
Am 13. Dezember kamen die
Motorradfahrer an Bord. Waerend die Crew die Motorraeder verlud, machten wir (die,
die bisher auf dem Schiff waren) eine Tour mit „Lisa“ am Festland. Wir
wanderten erst bergauf zu einer bestimmten Stelle an einem Fluss, wo man aus
2-3 m Hoehe hineinspringen und unter einem Fels durchtauchen konnte. Von da an
wanderten und schwammen wir dem Fluss entlang zurueck (Canyoning). Hat sehr
viel Spass gemacht!
Ab dann war es deutlich voller an
Bord. Wir verbrachten nochmal eineinhalb Tage in Coco Bandero. Danach kam die
etwa 30 Stunden dauernde Ueberfahrt nach Cartagena. Wir starteten morgens
frueh, fuhren den Tag und die Nacht durch und kamen am naechsten Tag gegen 11
Uhr in Cartagena an. Am Nachmittag nach der Abfahrt von den Inseln machten wir
einen kurzen Badestopp auf hoher See. Mitten auf dem 3000m
tiefen Ozean zu baden, fuehlt sich ganz anders an, als an einem Strand. Das
in den Abend/die Nacht hineinfahren mit weit und breit nur Ozean in Sicht, war
nochmal besonders schoen.
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Hochseebaden (ist wohl gerade jemand neben uns ins Wasser gesprungen) |
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Duschen an Bord |
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Ankunft |
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Im Hafen |
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In Cartagena |
Die Fahrt auf der Stahlratte war
fuer uns beide einer der Hoehepunkte auf unserer bisherigen Reise. Ein aussergewoehnliches
und aussergewohnlich schoenes Erlebnis, das man festhalten moechte. Vielleicht
koennen die Fotos eine Idee davon vermitteln.
Nachdem wir von Bord gegangen
waren, haben wir eine knappe Woche bei der Familie unseres Kapitaens in
Cartagena verbracht, beide eine Erkaeltung auskuriert und die schoene alte
spanische Kolonialstadt erkundet. Nun sind wir etwas weiter noerdlich an der
Karibikkueste in Santa Marta. Hier, sowie im nahegelegenen Tayrona Nationalpark,
bleiben wir noch fuer einige Tage und moechten danach nach Bogota fliegen, wo
wir dann vermutlich Silvester verbringen.
Wir wuenschen Euch allen ein
frohes und schoenes Weihnachtsfest und ein paar ruhige, gemuetliche Tage im Familien- und
Freundeskreis. Wir vermissen Euch diese Tage ein bisschen, freuen uns aber
natuerlich ueber all die schoenen Dinge, die wir erleben duerfen und die noch
vor uns liegen. Und auf ein Wiedersehen in 2016!
Seid artig und rutscht gut ins
Neue Jahr!
Viele Gruesse aus Kolumbien,
Christina und Thomas